Das Schloss


Sanft wölbt sich die Mecklenburgische Schweiz. Der Blick schweift in gleißender Sonne. Überall Natur, überall Wasser, nichts sonst - ein Idylle. Berlin liegt entfernt zurück, eineinhalb Stunden.

Nichts deutet das Schloss an. Da öffnet sich leise die Auffahrt, saftige Wiesen leuchten den Weg, ein kleiner englischer Garten läuft hin zum hochgelegenen Portal. Douglasien und andere Flora aus aller Welt säumen den glasklaren Haussee, so genannt, weil er dem 191 Jahre alten Gebäude schlicht zu Füßen liegt.
Der Ball


»Sans souci«, dienstbare Geister amüsieren und wiegen den Nachwuchs in seiner Unschuld. Wir fühlen uns beneidenswert wohl und schön und finden uns gelassen um 19.00 Uhr zusammen, um einen verführerischen Aperitif einzunehmen. Sommerlich festlich kann das ”fellinieske” Gelage beginnen. Die Götter haben beschlossen, daß es stattfinden möge auf der Terrasse vor dem Schlosse Schorssow, damit die Gäste sich des Freien erfreuen.

Lebendige Weine, ein leichter Prosecco, Seeteufel, zarte Medaillons aus der Rinderlende, frisch geräucherte Fischlein aus der Müritz, Dijoner Senfzwiebeln, Schlosskartoffeln, Salate und eine leichte Mousse von Buttermilch mit Früchtchen gestalten facettenreich das gaumenfreudige Menu. Eine sanfte Brise weht die Klänge des Pianos, das Lachen geistreicher Gespräche über die glitzernde Seeoberfläche hinweg.

Hundertmal Charakter, hundert sympathische Menschen - und wir sind ganz allein; feiern ein Fest der Liebe, rauschend und frei: Der Tanz ist temperamentvoll eröffnet. Ein begnadetes neunköpfiges, sonst Salon-, hier Parkorchester zelebriert lustvoll die auserwählten Melodien terrestrischer Kultur. Pulsierend jazzig interpretiert, wechseln sich Charme und Romantik der 20er bis 40er Jahre mit dem Sprühen lateinamerikanischer Rhythmen ab, um im späten Fackelschein der Nacht das Feuer des Südens zu entzünden.
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Das Eintreffen gestaltet sich leicht - große luftige Zimmer, elegante Bäder, wiegende Teppiche und strahlende Linnen sind gedeckt. Wir haben Zeit. Springen in den See, nehmen einen Drink, beten auf weichen Liegen in die Sonne, atmen. - Wir genießen. Einige erkunden römische Badefreuden, die da eingelegt sind in die Gewölbe des Schlosses: ein Vaporium, ein Odorium und nicht zu vergessen das einzig-artige Tecaldarium. Entspannt, gehüllt in die schloßeigenen Bademäntel, werden auf dem großzügigen Grün vor dem kühlen Naß des Sees erfrischende Säfte gereicht.